Eine Hundebesitzerin erzählt …

Mary kam im Februar zu uns, als sie acht Monate alt war. Vor uns hat sie das Leben auf der Strasse kennengelernt und auch eine Adoption für ein paar Monate, die nicht gut gegangen ist, weil der Hund „nicht zu handhaben“ war, zu lebhaft und unfähig draussen Kot abzusetzen.

Als sie ankam war sie sehr hungrig und sehr misstrauisch, auch sehr lebhaft. Sie kotete im Haus, aber immer heimlich, ach wenn sie es für Stunden oder Tage zurückhalten musste. Sie liess sich nie zuschauen, wenn sie Kot absetzte. Wenn es passierte, dass sie Stuhldrang verspürte während wir draussen waren und sie an der Leine war, wurde es ein Drama. Sie versuchte auf alle Arten sich das Halsband abzustreifen, um sich zu verstecken und dort zu koten, wo sie keiner beobachten konnte. Jeder Spaziergang war ein Stress und Mary verliess nur ungern den Garten, wo sie ihre heimlichen Ecken hatte, wo sie in Ruhe ihre Notdurft verrichten konnte.

Im Verlauf der ersten Monate nahm ihr Vertrauen in uns zu, aber dieses Problem blieb bestehen. Wir haben uns ausgemalt, dass die erste Besitzerin den Hund jedes Mal angeschrien oder bestraft hat, wenn sie Kot abgesetzt hat, wodurch sie eine sehr starke gedankliche Verbindung geschaffen hat: Kot absetzen ist eine Sache, die man nicht tun darf, auf keinen Fall.

Wir haben beschlossen, Frau Mayer zu kontaktieren, weil klar war, dass Marys Problem nicht physisch war, sondern emotional bedingt. Nach der ersten Behandlung und der Verabreichung des homöopathischen Mittels hat Mary angefangen, an der Leine zu koten, anfangs noch sich umschauend und im Verlauf von wenigen Tagen auf immer natürlichere Art. Sie hat auch angefangen, in den Fluss zu gehen – ohne Angst, sich die Pfoten nass zu machen – und gerne spazieren zu gehen. Nach der zweiten Behandlung hat sich die Situation weiter verbessert. Mary setzt jetzt wie alle Hunde Kot ab, sie ist viel anschmiegsamer geworden, sie nähert sich, um gestreichelt zu werden und setzt sich neben uns, ohne „Sicherheitsabstand“.

Wir sind sehr zufrieden. Danke, Frau Mayer.

Mein Hund bellt, wenn er allein zuhause ist

Am 18. Juni 2015 wird mir ein ehemaliger Strassenhund in die Praxis gebracht. “Wim bellt immer, wenn er allein zuhause ist. Ausserdem würde er andere Hunde am liebsten angreifen, sogar grössere, obwohl er Angst vor ihnen hat”, berichtet die Besitzerin, “er ist ausserdem sehr misstrauisch fremden Menschen gegenüber und Kinder mag er gar nicht.”

Basierend auf diesen und weiteren Symptomen empfehle ich, dem Hund eine Einmaldosis eines homöopathischen Konstitutionsmittels in der Potenz XM (10’000) zu verabreichen.

Am 24. Juli 2015 kommt die Besitzerin mit ihrem Hund erneut in die Praxis. In der Zwischenzeit ist der Hund in einer Tierarztpraxis kastriert worden und da sich ein Hoden in der Bauchhöhle befand, wurde es eine grössere Operation. Nun hat sich die Wunde leider entzündet, anscheinend befinden sich noch Reste der Fäden darin. Ich empfehle daher eine Einmaldosis des homöopathischen Mittels Silicea, welches Fremdkörper austreibt. Hierbei bin ich mit der Potenzstufe etwas mutiger und empfehle die C200, da es eines der Folgemittel des vorherigen homöopathischen Mittels ist und auch sehr gut auf einige konstitutionelle Symptome des Hundes passt.

Kurze Zeit später berichtet die Besitzerin, dass sich die Wunde zwei Tage nach Verabreichung der Einmalgabe Silicea C200 etwas geöffnet hat und der Fremdkörper ausgestossen wurde, woraufhin die Wunde innert Kürze verheilt ist.

Am 13. November 2015 berichtet die Besitzerin begeistert, dass ihr Hund nicht mehr bellt, wenn er allein zuhause ist. „Wim ist jetzt auch viel weniger misstrauisch“, erzählt die Besitzerin. Ich kann beobachten, dass er sich diesmal auch von mir streicheln lässt. Zudem hat der Hund begonnen mit seiner Besitzerin zu spielen, was er früher nie getan hat.

Wim brauchte dann über zwei Jahre lang weder homöopathische noch schulmedizinische Behandlung. Erst am 2. Februar 2018 wurde das letzte Mittel wiederholt (in Einmalgabe), woraufhin der Hund sogar etwas sozialer anderen Hunden gegenüber wurde.

Panische Angst vor Gewittern

Am 6. Mai 2013 wird mir der achtjährige Hund „Sam“ vorgestellt, der sehr grosse Angst vor Gewittern hat und nach jedem Gewitter zwei Tage lang an Durchfall leidet. Auch wenn er kurz allein gelassen wird, reagiert er mit Durchfall. Sam hat gern Gesellschaft, er ist auch sehr freundlich zu Fremden. Und Sam sammelt Teddybären! Auch ist er sehr feinfühlig, hat jedoch im Umgang mit Menschen und anderen Hunden eine etwas raue Art. Er hält sich lieber im Schatten auf und wälzt sich gern im Dreck. Basierend auf diesen und weiteren Symptomen empfehle ich das Konstitutionsmittel des Hundes als Einmalgabe in der Potenz XM (10’000).

Am 15. Mai 2013 berichtet die Besitzerin begeistert: „Sam ist wie umgekehrt, er hat keinen Durchfall mehr bei Gewitter.“

Am 24.6.2013 berichten beide Besitzer: „Sam hat nie mehr Angst vor Gewittern gehabt. Ausserdem hat er jetzt viel mehr Elan beim Spazierengehen!“

Hund und Herr mit chronischer Darmentzündung

Im Januar 2018 wird mir eine vierjährige Hündin mit chronischer Darmentzündung vorgestellt. Die Diagnose war bereits ein Jahr zuvor gestellt worden, gefolgt von einer Behandlung mit schulmedizinischen und pflanzlichen Medikamenten, die leider erfolglos blieb.
Die Hündin sei oft sehr aufgeregt und fresse dann Gras. „Unsere Hündin ist regelrecht hyperaktiv.“, sagt die Besitzerin, „und sie erschrickt sehr leicht vor allem Möglichen, beispielsweise bellt sie Mülltonnen an.“ Sie trinkt sehr viel, ihr Trinknapf muss immer in der Nähe sein, erzählen die Besitzer weiter, und sie ist gern an der Sonne. Die weitere Anamnese betreffend die Hündin ergibt, dass sie dem Konstitutionstyp „Phosphor“ entspricht (Achtung: nicht alle Hunde mit Darmentzündung brauchen Phosphorus!). Basierend auf den Gemüts- und den Allgemeinsymptomen empfehle ich den Besitzern, der Hündin täglich während zwei Wochen das Mittel Phosphorus in der Potenz Q3, aufgelöst in Wasser (jeweils nach fünf Schüttelschlägen, gemäss Anleitung aus der „L’Altra Farmacia“ in Roveredo GR) zu verabreichen.
Zwei Wochen später berichten die Besitzer, dass die Hündin eine Erstverschlimmerung durchgemacht hatte, mit Durchfall und Erbrechen, seit gestern fresse sie aber erstmals mit Appetit und sie sei auch viel ruhiger geworden. Ich empfehle, mit der nächsten Potenzstufe, Phosphorus Q4 weiterzumachen und alle zwei Wochen die Potenzstufe anzuheben.
Während der Anamnese für die Hündin stellte sich zudem heraus, dass auch der Besitzer Darmprobleme hat, dies schon seit Jahren. Er hat Zöliakie und Magenreflux, was bei ihm als spezielles Symptom wiederholtes starkes und lautes Aufstossen bzw. Rülpsen nach sich zieht. Letzteres ist ein Symptom, welches sehr wertvoll für das Auffinden des richtigen homöopathischen Mittels für den Besitzer ist, vor allem, wenn es mit einschlägigen Gemütssymptomen wie „ich mache alles sehr schnell“ kombiniert wird. Nachdem ich den Besitzer auf die Beobachtung hingewiesen habe, dass Tiere oft die Symptome ihrer Besitzer übernehmen, erklärt er sich bereit, eine ausführliche Anamnese für sich selbst durchzuführen. So konnte ich auch ihm das passende homöopathische Konstitutionsmittel in Q-Potenz empfehlen.
Bei den weiteren Kontrollen wurden grosse Verbesserungen im Gesundheitszustand beider Patienten beobachtet. Ab März 2018 musste die Hündin ihr homöopathisches Mittel nur noch alle drei Tage einnehmen, da die Symptome deutlich besser waren, beispielsweise hatte sie nie mehr das Verlangen, Gras zu fressen. Zudem wurde sie viel weniger schreckhaft und insgesamt ruhiger. Sie kann sich auch bei Übungen besser konzentrieren.
Ende April 2018 empfehle ich, eine Pause mit der Gabe des homöopathischen Mittels für die Hündin zu machen, um zu sehen, ob die Besserung anhält. Im Mai 2018 berichten die Besitzer, dass es ihrer Hündin weiterhin gut gehe, dies ohne weitere Arzneimittelgaben, weder homöopathisch noch schulmedizinisch. Auch der Besitzer berichtet, dass es ihm deutlich besser gehe und er sogar die Dosis seines schulmedizinischen Mittels in Absprache mit seinem Arzt reduzieren konnte.