Von den Naturwissenschaften zur Homöopathie

Bereits als Kind fühlte ich eine tiefe Verbindung zur Natur. Schon früh interessierte mich die Frage, warum bestimmte Menschen und Tiere immer wieder krank werden und andere weniger. Mein Vater, bis vor einigen Jahren Chefarzt der Urologie in Kempten im Allgäu, konnte mir die Frage nicht zufriedenstellend beantworten. Um die Gesetze der Natur besser kennenzulernen, studierte ich Forstwissenschaften (heute „Umweltnaturwissenschaften„) an der Universität Freiburg im Breisgau.

 

Nach Studium und Forstamtstätigkeit erarbeitete ich meine Doktorarbeit zum Thema Waldbeweidung in den Alpen, die ich 2003 als Doktorin der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat., PhD) abschloss. Es folgten zwei weitere Jahre Forschungstätigkeit am Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos. Von 2006 bis 2008 leitete ich dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Nutztierwissenschaften der ETH Zürich mehrere Forschungsprojekte zur nachhaltigen Tierernährung in den Tropen und Subtropen (Bolivien, Peru, Indien und Syrien).

Auf meinen Forschungsreisen in den Tropen hatte ich immer meine homöopathische Notfallapotheke und das Buch „Homöopathische Selbstbehandlung in Akutfällen“ dabei. Da ich mir selbst und meinem damals noch sehr kleinen Sohn unterwegs mit homöopathischen Mitteln gut helfen konnte, fragten mich auch meine Mitarbeiter der Forschungsprojekte, ob ich sie homöopathisch behandeln könne. Als die Osteomyelitis eines bolivianischen Mädchens nach einer einzigen Gabe eines homöopathischen Mittels innert kurzer Zeit vollkommen ausheilte, war ich restlos von der Wirksamkeit der Homöopathie überzeugt und beschloss, die Kunst der homöopathischen Heilung von der Pike auf zu erlernen – und zwar für Mensch und Tier.

So studierte ich Tierhomöopathie an der SkHZ und Humanhomöopathie an der SHI Homöopathie Schule bei Dr. Mohinder Singh Jus. Im Jahr 2013 schloss ich als Diplom Homöopathin hfnh/SHI ab. Zudem absolvierte ich drei Praktika im „Shri Kamaxidevi Hospital“ in Shiroda, Indien, wo ich die sofortige und nachhaltige Wirksamkeit der Homöopathie – in chronischen wie in akuten Fällen – hautnah erleben durfte.

Aus Liebe zur freundlichen und offenen Art der Tessiner bin ich nach der SHI-Prüfung mit meiner Familie nach Cugnasco gezogen, um meine homöopathische Praxis für Mensch und Tier hier zu eröffnen.

Meine Freizeit verbringe ich mit meiner Familie und den Pferden. Von 2009 bis 2014 ritten meine Tochter Lorena und ich jeweils in den Sommerferien mit unserem Pony Lars und der Araber-Stute Rózsa auf dem Jakobsweg von Rüti ZH bis Finisterre, Spanien. Mein Sohn Liun fuhr bei der ersten Etappe noch im Veloanhänger mit, mit acht Jahren nahm er dann sein eigenes Mountainbike und begeisterte viele andere Pilger mit seinem Durchhaltevermögen. Durch den Einsatz eines homöopathischen Mittels zur Rettung unseres Ponys Lars, das kurz vor Erreichen unseres Ziels Finisterre eine akute Kolik hatte, konnte ich dann sogar meinen „schulmedizinischen“ Vater endgültig von der Wirkung der Homöopathie überzeugen.

Um meine Passion für die Pferde auch in meine Arbeit als Therapeutin einzubringen und um meinen Patienten dadurch noch besser helfen zu können, habe ich zudem eine Ausbildung zur Reittherapeutin absolviert, bei der Schule für Reittherapie Equimotion, die vom Europäischen Dachverband für Tiergestützte Therapie „ESAAT“ anerkannt ist. Im Oktober 2016 habe ich mein Diplom als „Reittherapeutin“ erhalten und biete nun auch Reittherapie an. Die Kombination von homöopathischer Konstitutionsbehandlung und pferdegestützter Therapie eignet sich beispielsweise sehr gut für die Behandlung von psychischen Auffälligkeiten, wie z. B. ADHS bei Kindern. Einen interessanten Einblick in die Reittherapie bietet dieser NZZ-Artikel: „Helfer auf vier Hufen„.

Eine weitere Freizeitbeschäftigung ist die Musik. Um mir die Arzneimittelbilder und die vielen Symptome der homöopathischen Mittel merken zu können, dichtete ich während meines Homöopathiestudiums über 100 homöopathische Merk-Lieder und gab 2012 zusammen mit meiner Studienkollegin Sibylle Sigrist aber eine CD namens „Tarentula“ heraus.

Meine neueste Leidenschaft – genau genommen ein wiederentdecktes früheres Hobby – ist das Segeln. In den Sommerferien 2018 unternahmen meine Kinder und ich unsere erste mehrwöchige Segeltour mit dem kleinen, aber ozeantauglichen Segelboot „Amira“ (eine Albin Vega 27, also nur 8 m lang) von Genua bis zur imposanten kleinen Küstenstadt Tropea in Kalabrien. Im Sommer 2019 ging es weiter zu den Äolischen Inseln, um Sizilien herum, über Pantelleria, Linosa und Malta dann hinauf bis Roccella am italienischen Festland und von dort aus in ca. 30 Stunden Fahrt direkt nach Griechenland, dann durch den Kanal von Korinth nach Athen. Im Jahr 2020 kamen wir aufgrund der politischen Gegebenheiten und wegen unserem viel zu alten Hilfsmotor leider nur bis Rhodos, hatten dafür aber viel Zeit, uns Inseln wie Simi anzuschauen. Wenn es die Reisebeschränkungen zulassen, werden wir im Sommer 2021 weitersegeln bis Tel Aviv. Das Meer ist weise und wir können uns dort wieder neu mit der Natur und der Urquelle verbinden, um unsere Intuition wieder zu erlangen.

Glücklicherweise kann ich seit Februar 2021 meine Praxistätigkeit als klassische Homöopathin und meine wissenschaftliche Ausbildung verbinden, und zwar durch ein Forschungsprojekt zum Thema Long Covid, gefördert von der Dr. B. K. Bose Stiftung in Zug, in Zusammenarbeit mit dem internationalen Forschungsprojekt „Clificol„. Parallel zur Erforschung der homöopathischen Behandlung von Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung soll auch die an der SHI Zug durchgeführte Arzneimittelprüfung des homöopathischen Mittels Natrium arsenicosum durch klinische Symptome vervollständigt werden.