„Unsere Katze Bella frisst seit einer Woche kaum noch.“

Eine Frau berichtet mir am 9. Februar 2017 am Telefon, dass ihre Katze Bella seit einer Woche nur sehr wenig frisst. Vor einer Woche hatte sie Fieber, wobei Untersuchung und Blutanalysen bei ihrem Tierarzt zu keiner klaren Diagnose führten, es wurde jedoch ein Verdacht auf Peritonitis geäussert und sowohl Antibiotica als auch fiebersenkende Mittel verschrieben. Nun hat Bella kein Fieber mehr, frisst aber immer noch nicht normal.

Da es beim Tier oft sehr schwierig ist, klare Anhaltspunkte für die Wahl des homöpathischen Akutmittels zu finden, insbesondere bei unklarer Diagnose, versuche ich Bellas konstitutionelles Mittel herauszufinden, wobei ich mich an ihren Gemütssymptomen und an den sogenannten Allgemeinsymptomen orientiere.

Der mögliche Auslöser für die erhöhte Anfälligkeit der Katze findet sich in der Tatsache, dass seit etwa zwei Monaten ein junger Kater in die Familie aufgenommen wurde, der sich sehr gut mit der anderen Katze versteht. Die Besitzerin vermutet, dass Bella eifersüchtig ist und dadurch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hat, krank zu werden.

Bella ist eine sehr liebe Katze, die sich auch von Fremden immer gerne streicheln lässt. Nur wenn Kinder sie «packen» wollen, läuft sie davon, aber sie würde niemals beissen oder kratzen. Sie ist sehr sensibel, flüchtet vor Lärm (z.B. vor dem Staubsauger). Zudem ist sie sehr kälteempfindlich, was sich darin zeigt, dass sie bei kaltem Wetter nur kurz aus dem Haus geht.

Ich empfehle der Besitzerin, ihrer Katze das indizierte Mittel als Einmalgabe (zwei Kügelchen) in der Potenz C30 zu verabreichen. (Ich benenne das homöopathische Mittel hier bewusst nicht, um das Nachahmen ohne genaue Kenntnis der Homöopathie zu verhindern.)

Am 22. Februar 2017 berichtet die Besitzerin, dass es der Katze seither gut geht. Bella frisst wieder, springt wie früher in die Luft und ist viel zufriedener. Sie sucht jetzt immer öfter auch die Nähe des «neuen» jungen Katers.

Auch drei Monate später, als mich die Frau wegen einer ihrer anderen Katzen anruft, berichtet sie, dass es Bella gut geht. «Sie verteidigt sich jetzt auch viel besser gegen den etwas stürmischen jungen Kater und wirkt viel entschlossener, weniger untergeordnet. Sie hat nun auch ein wunderschönes Fell!»

Erst am 6. Oktober 2017 meldet sie sich wieder wegen Bella, die wieder eifersüchtiger auf die beiden anderen Katzen reagiert und seit drei Wochen jede Nacht um 1 Uhr und dann noch einmal um 4 Uhr miaut, um gefüttert zu werden. Da Bella zudem begonnen hat, sehr häufig, aber wenig aufs Mal zu trinken, verschreibe ich zuerst eine Einmalgabe des akuten Mittels (das zu ihrem Konstitutionsmittel passt) in C30.

Am 10. Oktober 2017 informiert mich die Besitzerin darüber, dass das letzte Mittel keine Wirkung gezeigt habe. Daher verschreibe ich Bella dasjenige homöopathische Mittel, das ihr bereits im Februar geholfen hatte, diesmal jedoch in der Potenz C200.

Am 24. November 2017 berichtet die Besitzerin begeistert, dass Bella sich beruhigt hat, nachts nicht mehr miaut und wieder viel fröhlicher wirkt.

Die Besitzerin meldet sich erst am 8. Dezember 2018 – ein gutes Jahr später – wieder bei mir, da Bella erbricht und Durchfall hat. Ich empfehle, das Konstitutionsmittel in C30 zu geben, woraufhin sie bereits nach der ersten Gabe gesund wird.